Wetter in Page
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Wunderwelt geschliffen von Wasser
Antelopes Eye
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Unterkünfte Page / Lake Powell:
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Der wohl bekannteste und am häufigsten besuchte Slotcanyon der USA befindet sich am Lake Powell
östlich von Page. Inspiriert von den sagenhaften Fotos von Michael Fatali und Tom Till zog es mich 1996 das erste Mal
in den Upper Antelope Canyon. Mittlerweile bin ich schon einige Male dort gewesen, allerdings die letzten zwei Besuche
nur im Lower Antelope Canyon. Der im Privatbesitz der Navajo Indianer befindliche "Antelope Canyon Navajo Tribal
Park", so der offizielle Name, lockt jährlich tausende von Besuchern an und ist ein gelungenes Ausflugsziel. Des
Weiteren bieten interessante Motive in Kombination mit gutem Lichteinfall und Farben in allen Rottönen jedem
(Hobby-)Fotografen eine perfekte Möglichkeit, sich auszutoben.
Anfahrt:
Von Page kommend fährt man den Highway 89 Richtung Süden und biegt nach kurzer Zeit links auf den
Highway 98 Richtung Osten ab. Man fährt direkt auf die rauchenden Schornsteine des hiesigen Kohlekraftwerks zu. Dem
Straßenverlauf folgt man für wenige Meilen, und in unmittelbarer Nähe des Milemarkers 299 befindet sich rechterhand der
Parkplatz zum Upper Antelope Canyon. Der Lower Antelope Canyon befindet sich auf der gegenüber liegenden Straßenseite
auf der Straße, die zum Antelope Point führt.
Die Eintrittspreise sind in den letzten Jahren immer wieder (willkürlich) angehoben worden und haben es
wirklich in sich; die Navajo "vermarkten" dieses Highlight perfekt. Neben den "Walk-In"-Besuchern vor Ort finden
täglich aus Page viele geführte Touren zum Antelope Canyon Tribal Park statt. Die Preise sind meiner Meinung nach
überhaupt nicht gerechtfertigt. Der Eintrittspreis (Stand: September 2007) beträgt für den Upper Antelope Canyon 26 $
(mit maximal einer Stunde Aufenthalt) und für den Lower Antelope Canyon 21 $ (mit maximal 4 Stunden Aufenthalt). Darin
enthalten sind 6 $ Navajo Fee, welche auch auf der offiziellen Seite des Parks als Eintrittsgebühr deklariert wird. Der
Rest fließt in die Taschen der Eigentümer.
Upper Antelope Canyon:
Structures
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Mystic Light - Upper Antelope Canyon
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Face to Face
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Glowing Sandstone
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Die Navajos nennen ihn "Tse Bighanilini", was soviel heißt wie "der Platz, wo Wasser durch Felsen
fließt". Hat man seinen Obolus entrichtet, wird man auf einem offenen Geländewagen durch die heiße, staubige
Luft bis zum Eingang des Upper Canyons (auch offiziell als Corkscrew Canyon bekannt) gebracht. Der Eingang sieht recht
unscheinbar aus, bietet aber direkt nach dem Zutritt durch einen schmalen Felsriss eine angenehme Kühle in einer
farbenprächtigen Wunderwelt. Durch das reflektierende Sonnenlicht erstrahlen die hohen, dunklen Sandsteinwände in
warmem Rot, Braun und Violett. Beste Besuchszeit für Fotografen ist in den Sommermonaten die Mittagszeit. Nur dann
gelangt das Sonnenlicht bis auf den Canyonboden und die Spotlights sorgen für eine besondere Atmosphäre. Diese
entstehen durch herabrieselnden Sand, wo die Sonnenstrahlen drin gebrochen werden. Viele Fotografen werfen den Sand in
die Luft und verstärken so die Wirkung der Beams. Leider ist der Upper Antelope Canyon der deutlich bekanntere und
somit auch frequentiertere der beiden Canyons. Die Besucher stehen sich dort teilweise wirklich im Weg, was mir die
Freude seit dem zweiten Besuch des Upper Canyons immer mehr genommen hat. Es ist kaum möglich in Ruhe ein Foto zu
machen, ohne andere Besucher im Bild zu haben. Des Weiteren ist dieser Part nicht sehr lang, so dass man schon recht
schnell am anderen Ende des Slots angelangt ist. Bei meinem letzten Besuch war das Verhalten mancher Besucher an
Egoismus kaum zu übertrumpfen.
Lower Antelope Canyon:
Antelope's Eye
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Around the Corner
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This Way Up
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The Arch
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Hall of Colors
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Crack in the Wall
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Hole in the Rock
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Noses
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Unforgettable
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Shadow & Light
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The Bear
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Auch hier haben die Navajos einen treffenden Namen vergeben: "Hasdeztwazi" heißt soviel wie "spiralförmige
Felsbögen" (corkscrew). Natürlich muss auch hier der Obolus entrichtet werden und ein Navajo führt Euch - neuerdings mit Klampfe
- bis zum engen Felsspalt, der über mehrere Stahltreppen hinein in den Canyon führt. Vorher passiert man noch eine
Gedenktafel, die an das schwere Unglück vom 12. August 1997 erinnert. Damals sind 11 Touristen durch eine Flashflood im
Canyon ums Leben gekommen. Aus diesem Grund sollte man sich vor dem Besuch des Antelope Canyons nach dem Wetter
erkundigen. Der Lower Antelope Canyon ist zwar nicht so tief und dunkel wie sein großer Bruder, dafür aber wesentlich
länger und steht diesem in nichts nach. Dies merkt man schon direkt in den ersten Minuten. Alles ist viel enger und es
bieten sich viel mehr und feinere Konturen der Canyonwände, welche tageszeitabhängig in sämtlichen Farben von Blau,
Violett und leuchtendem Orange erstrahlen. Hier hat Mutter Natur wirklich ihr Bestes gegeben: Wasser und Wind haben die
Wände regelrecht rund geschliffen. Sie stehen hier teilweise weniger als einen Meter auseinander, so dass man sich an
mancher Stelle durchzwängen muss. Besonders schwierig ist das mit aufgebautem Stativ... Natürlich nehmen die
Besucherzahlen hier auch deutlich zu, aber wenn man sich Zeit lässt kann man häufig Teile des Canyons für sich alleine
genießen. Außerdem kann man sich in Punkto Fotos wesentlich besser arrangieren als im Upper Antelope Canyon. Unser
letzter Besuch war (leider) um die Mittagszeit, da wir an einer Stelle auch auf einen Beam gehofft haben. Nachteil
dieser Tageszeit sind die sicherlich zu hellen Lichtverhältnisse. Oftmals fällt die Sonne direkt auf die Sandsteinwände
und den Sandboden, was ein Foto regelrecht kaputt macht. Wer also einen ganzen Tag Zeit in Page hat, dem empfehle ich
morgens den Besuch des Lower Antelope Canyons, in der Mittagszeit den Upper Antelope Canyon (... wenn man auf
Massentourismus steht) und im Nachmittag wieder den Lower Antelope Canyon. Der Eintritt für den Lower muss nur einmal
bezahlt werden. Am Ende des Lower Antelope Canyons führen mehrere steile Stahltreppen wieder hinauf ans Tageslicht, und
man kann entlang der Felsspalte oberirdisch zurück zum Parkplatz laufen. Allerdings lege ich jedem Besucher nahe, den
Canyon innerhalb auf gleichem Wege wieder zurück zu gehen. Erstens bieten sich so wieder neue Motive und zweitens
verändern sich die Farben fest minütlich.
Unterkünfte Page / Lake Powell:
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Fototipps:
Pflicht sind neben vollen Akkus und genügend Speicherkarten vor allem ein Stativ und ein Fernauslöser.
Nur so werden die Langzeitbelichtungen wirklich knackig scharf. Tabu sind im Prinzip Himmel und direkte
Sonneneinstrahlung, da die Lichtkontraste viel zu groß sind. Bei meinem letzten Besuch habe ich sehr häufig mit
Belichtungsreihen gearbeitet. Hilfreich war auch der UV-Filter, da das Objektiv so von herabrieselndem Sand geschützt
wurde.
Fazit:
Beide Teile sollte man unbedingt mal gesehen haben, wobei für mich der Lower Antelope Canyon der
wesentlich schönere Teil ist. Nehmt Euch genügend Zeit und lasst Euch auch nicht von den Navajos drängen. Schaut eventuell
dem ein oder anderen Fotografen über die Schulter - so findet man immer neue Motive, und lernen kann man dabei auch
einiges.
(c) Michael Schlebach - Alle Rechte vorbehalten