Wetter in Moab
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und die Morning Glory Bridge
Der sandige Weg durch die Sträuchergasse (252kb)
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Viel Vegetation im Negro Bill Canyon (445kb)
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Fotografen finden überall schöne Spiegelungen im Wasser (319kb)
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Angelockt durch die beiden großen Nationalparks Arches und Canyonlands fahren wohl die meisten
Touristen nach Moab. Allerdings hat die Umgebung von Moab noch viel mehr
zu bieten. Neben den bereits beschriebenen Wanderungen zum Delicate Arch, zum Corona Arch und den Fisher Towers haben
wir durch Zufall im September 2007 ein weiteres Highlight entdeckt. Nicht ganz unbekannt, aber leicht zu übersehen, war
die Wanderung im Negro Bill Canyon ein prima abwechslungsreicher Abstecher ins Hinterland.
Benannt ist der Negro Bill Canyon übrigens nach William Granstaff, der Rinder in dem Canyon gehalten
hat. Er kam als einer der ersten nicht-einheimischen Siedler 1877 nach Moab.
Von Moab kommend fährt man nach Norden bis zum Abzweig der UT 128 (vor der Brücke rechts). Dieser Scenic
Byway führt parallel entlang des Colorado Rivers. Sehr beeindruckend sind die hohen Felswände auf der rechten und
linken Seite. Besonders in der golden hour ist es ein Vergnügen hier entlang zu fahren. Bereits nach 3,1 Meilen sieht
man auf der rechten Straßenseite die Zufahrt zum Parkplatz. Doch Vorsicht: es gibt kein Hinweisschild und man fährt
leicht an der Einfahrt zum Parkplatz vorbei. Da bleibt einem nichts anderes übrig als bei einem der vielen
Campingplätze zu wenden.
Übernachtungstipp:
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Aktuelle Tagespreise und weitere Alternativen hier.
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Eine der zahlreichen Flussüberquerungen (337kb)
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Die 4 Meilen lange Wanderung (roundtrip) mit einem Höhenunterschied von knapp 100 Metern ist im Prinzip
recht einfach. Den ein oder anderen Kratzer aufgrund der Sträucher sowie nasse Füße kann man sich aber schon holen.
Anfänglich führt der Weg über einige Felsstufen hinab zu einem kleinen Fluss, der ab jetzt ein treuer Begleiter dieser
Tour ist. Ihr solltet auch darauf achten, nicht über die großen Wurzeln einiger Bäume zu stolpern, denn die Augen sind
durch die herrliche Umgebung abgelenkt. Sicher am Flussufer angekommen heißt es erst einmal für längere Zeit durch
sandigen Boden zu stapfen. Aus diesem Grund kommt man auch nicht allzu gut voran. Die Strecke ist sehr
abwechslungsreich, wofür die vielen Sträucher und Pflanzen sorgen. Der Weg bildet eine kleine Gasse. Hinter jeder
Biegung gibt es Neues zu sehen. Wer gerne fotografiert kommt auf jeden Fall auf seine Kosten, was nochmals für eine
Verzögerung sorgen kann. Nachdem man unter einem sehr fotogenen Felsvorsprung durchgelaufen ist, gilt es nun zum ersten
mal den kleinen Fluss zu überqueren. Normalerweise sollte dies keine größeren Probleme darstellen. Allerdings muss man
auch mit nassen Füßen rechnen wenn nach längeren Regenfällen zuviel Wasser im Fluss ist oder zu viele Wanderer den
Canyon besuchen. Durch den vielen Sand, den man unter den Schuhen hat, werden die Steine, mit deren Hilfe man den Fluss
überquert, sehr schnell extrem glitschig. Aber keine Panik. Der Fluss ist nur knöcheltief. Gute Wanderschuhe sollten
dies locker aushalten. Durch die im Sommer recht hohen Temperaturen kann das kühle Nass natürlich auch für eine gute
Abkühlung sorgen.
Morning Glory Bridge - der Arch ist so groß, dass man ihn gar nicht komplett aufs Bild bekommt (219kb)
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Etwas schwierig ist eigentlich nur eine Passage, wo man sich durch zwei dicke Felsen durchzwängen muss,
was auf dem Hinweg noch kein Problem darstellt. Später auf dem Weg zurück zum Parkplatz ist genau diese Stelle etwas
knifflig. Denn kurz bevor man dort angelangt, muss man mehrfach den Fluss überqueren. Durch die nassen, sandigen Sohlen
sorgen die Schuhe bei der Klettereinlage für wenig Halt.
Wind und Wasser zeigen schon Wirkung (267kb)
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Ziel der niemals eintönigen Wanderung ist die Morning Glory Bridge, die sich im zweiten Seitencanyon
auf der rechten Seite befindet. Der Abzweig ist leicht zu verfehlen da der Trailhead auch noch weiter entlang des
Hauptcanyons führt. Ihr seid aber richtig, wenn Ihr nach der 8.(!) Flussüberquerung rechts in den Seitencanyon abbiegt.
Dieser ähnelt in seinem Erscheinungsbild seinem großen Bruder - dem Negro Bill Canyon - und steht ihm in nichts nach.
Die Büsche und Sträucher werden etwas enger, so dass man ab und an die Äste "umgehen" muss. Die letzte halbe Meile geht
es stetig bergauf. Lasst Euch von anderen Wanderern nicht verrückt machen. So schlimm ist es nicht, wie es manchmal
beschreiben. Der Canyon öffnet sich nun immer mehr. Auf einem großen Felsplateau erkennt man schon von weitem das
"Dead End" des Canyons. Hier zeigt die Morning Glory Bridge sich von der besten Seite. Sie ist die sechstgrößte
Naturbrücke der USA, über 74 Meter lang und verdeckt mit der riesigen Spannweite große Teile der angrenzenden
Sandsteinwand. Nur von diesem Plateau könnt Ihr die Morning Glory Bridge komplett auf ein Foto bekommen. Nach weiteren
5 Minuten hat man dann das Tagesziel erreicht und steht direkt unter dem riesigen Natursteinbogen. Ein Wasserfall mit
einem kleinen Pool - mal mit mehr, mal mit weniger Wasser - rundet dieses Bild ab.
Vorsicht vor poison ivy direkt unterhalb der Morning Glory Bridge (123kb)
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Direkt unterhalb der Bridge (218kb)
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Durch die Sonneneinstrahlung sorgen die Reflektionen der Sandsteinwände für ein herrliches Leuchten.
Wir haben davon leider nur teilweise etwas mitbekommen, da sich nur wenige Meter des Alkovens in der Sonne befanden.
Aber für einen unvergesslichen Eindruck hat es allemal gereicht. Doch auch Vorsicht ist geboten: entlang der gesamten
Strecke tritt in Wassernähe vereinzelt Poison Ivy auf.
Unterkünfte Moab:
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Ausführliche Infos hier.
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Direkt unterhalb der Morning Glory Bridge findet man das giftige Efeu in größeren Mengen. Passt also
auf, dass Ihr mit der Pflanze nicht in Berührung kommt. Bei Kontakt mit der Haut führt es anfänglich zu einem starken
Juckreiz, der in einen Ausschlag mit gegebenenfalls Blasen übergeht. Je nach Empfindlichkeit und Stärke des Kontaktes
kann es sogar zu einem anaphylakitschen Schock kommen, der lebensbedrohlich ist. Erkennen könnt Ihr das Giftefeu an den
drei mandelförmigen Blättern. Diese sind meistens dunkelgrün und besitzen eine glänzende Oberfläche. Wie bereits erwähnt
findet sich eine größere Anzahl poison ivy unterhalb der Morning Glory Bridge. Vorsichtshalber sollte man wenigstens
lange Hosen tragen. Als wir unterwegs waren kam uns ein Wanderer mit einem Hund entgegen. Meidet den Kontakt mit diesen,
denn Hunde sprechen auf das Gift nicht an, können es aber trotzdem in ihrem Fell durch Berührung übertragen.
(c) Michael Schlebach - Alle Rechte vorbehalten