Hier beginnt die schönste Passage (187kb) |
Nach starken Regenfällen gibt es tolle Spiegelungen in den Pools (197kb) |
Die anstrengenden Switchbacks mit Abzweig zum Hidden Canyon (225kb) |
Für diejenigen, die eine Fahrt in den Zion Nationalpark geplant haben oder sich in der Nähe aufhalten, ist der Observation Point ein sehr lohnendes Ziel.
Es ist neben Angels Landing und den Zion Narrows eine der genialsten Wanderungen im für mich schönsten Nationalpark des Südwestens. Im Gegensatz zu Angels Landing ist die Halbtagestour zum Observation Point eher weniger frequentiert. Dies liegt einerseits am Zeitaufwand, andererseits aber auch an der deutlich größeren Anstrengung. Zwar geht es hier auf eine Höhe von etwa 1.980 Meter hinauf, was deutlich über Angels Landing liegt, dafür sind die Wege breiter und führen nicht an steilen Abhängen vorbei. Der Weg selbst ist sehr abwechslungsreich: mal muss man anstrengende Spitzkehren überwinden, dann genießt man einen fotogenen Slotcanyon, aber auch Sand und Felsen prägen die Strecke.
Entlang des Echo Canyons (136kb) |
Man liest oft verschiedene Meinungen zur Schwierigkeit dieser Wanderung: von leicht bis sehr anstrengend. Für uns ist es ein Mittelding - etwas Kondition sollte man für diese Tour schon haben. Ins Gepäck gehören neben einer leichten Jacke und Sonnencreme vor allem genügend Wasser, sonst kann es zu einem sehr anstrengenden Hike werden. Vor allem der Aufstieg ist extrem kräftezehrend, aber die Anstrengung lohnt sich auf jeden Fall und man ist froh, wenn man später den Blick über den kompletten Zion Canyon genießen kann. Ihr müsst ca. 4-6 Stunden einplanen - mit viel Zeit zum Fotografieren.
Ausgangspunkt ist das Visitor Center im Zion National Park, da von dort die Shuttle Busse in den Zion Canyon fahren. In gut 15-20 Minuten bringt Euch der Fahrer auf einer sehr beeindruckenden Strecke bis zur Haltestelle "Weeping Rock". Unterwegs erzählt er einige interessante Dinge zum Zion Canyon, erläutert die atemberaubenden Felsformationen und die Wandermöglichkeiten bei den einzelnen Haltepunkten. Übrigens ist dieser Shuttleservice nicht nur kostenfrei, sondern auch noch sehr umweltfreundlich. Die Busse werden nämlich mit Propangas oder elektrisch betrieben.
Auf dem Weg gibt es unendlich viele wunderschöne Motive. Am Anfang führt der Weg in Spitzkehren an der Ostseite des Canyons kurvenreich auf Fels und kleinen Steinen steil bergauf. Empfehlenswert ist es auch, möglichst früh aufzubrechen, da dieser anstrengendste Teil des Weges dann vollständig im Schatten liegt. Und Ihr werdet sicherlich ins Schwitzen kommen. Vorteil: je früher Ihr startet, desto bessere Fotos könnt Ihr dann auch später am Observation Point vom Zion Canyon machen. Wir waren leider etwas später dran bzw. haben unterwegs zu viele Bilder gemacht und mussten somit gegen die Sonne fotografieren. Also lieber am frühen Morgen starten und dann auf dem Rückweg am späten Nachmittag die Sonne beim Abstieg genießen.
Entlang des Waldes kurz vor dem Plateau - hier atmet man Pinienduft (243kb) |
Auf ungefähr der Hälfte des Aufstiegs teilt sich der Weg. Rechts geht es zum Hidden Canyon und geradeaus weiter zum Observation Point. Wir folgen also weiter dem Hauptweg. Fast am Ende des schattigen Teils biegt man nach rechts in den Echo Canyon ab und hat einen sehr schönen Blick in den sehenswerten Slotcanyon. Bis hierhin gab es aber schon viele Möglichkeiten die Kamera zu beschäftigen, denn die schönen roten und auch weißen Felsen des Zions sowie die grandiosen Ausblicke ins Tal sind mehr als sehenswert. Nach einer Passage durch Sand und unter hellgrünen Sträuchern hindurch gelangt man schließlich zum sonnigen Teil des Echo Canyons. Zu unserer Zeit waren dort Schlammpfützen, die man überqueren musste, um auf die gegenüberliegenden Felsen zu gelangen. Durch das Sonnenlicht spiegelte sich der farbige Slickrock in den Pfützen, ein tolles Bild!! Nach dieser kleinen "Klettereinlage" folgt man weiter dem Echo Canyon, wobei der tiefe, dunkle Slotcanyon rechterhand des Weges in der Tiefe verläuft. Nach diesem fotogenen Teil öffnet sich der Slotcanyon und es gilt eine kleine Brücke zu überqueren. Hinter der nächsten Kurve bieten sich nun ganz andere Motive. Einfach fantastisch!! Schroffe, empor ragende Felsen in weiß, rot oder gelb.
Entlang des East-Rim Trails geht es nun durch die wunderschöne Landschaft immer weiter stetig bergauf. Von weitem kann man schon die Kurven in den Felsen sehen, die man noch vor sich hat. Man meint, es nimmt einfach kein Ende mehr. Aber es ist so faszinierend, diese Färbung und die verschiedenen Felsformationen, so dass man einfach weiter laufen will.
West Rim des Zion Canyons (181kb) |
Nur noch wenige Schritte... (235kb) |
Die Belohnung für die große Anstrengung und viel Schweiß (150kb) |
Nach jeder Kurve hat man wieder einen anderen Blick und man gelangt immer höher. Schließlich wechselt der Untergrund abermals in sandigen Boden und man kann das Ziel am Ende des Plateaus schon sehen. Es scheint nicht mehr weit. Doch das letzte Stück durch den teilweise abgebrannten Pinienwald zieht sich noch. Allerdings wird man durch den schönen Weg entschädigt. Er verläuft durch einen sehr rot gefärbten Sand und Felsen, vorbei an Pinien, von denen man den Duft deutlich riechen kann. Noch einmal passiert man einen engen Pfad zwischen Sträuchern mit Blick auf den weit entfernten West Rim - und dann hat man es geschafft. Wow!
Ein grandioser Ausblick auf den Zion Canyon, Angels Landing und die Ostseite der Canyonwand. Bei einem Picknick sollte man diese herrliche Aussicht noch etwas genießen, bevor man den etwas weniger anstrengenden Rückweg antritt.
|
Fazit:
Unser einziger Fehler war die falsche Schuhwahl. Mit Sandalen haben wir uns auf dem Rückweg sehr schwer getan. Somit empfehle ich für jeden festes Schuhwerk und sehr viel Wasser. Es war definitiv ein tolles Erlebnis und eine sehr schöne, aber auch anstrengende Wanderung. Doch die herrlichen Fotos der vielen schönen Motive entschädigen für alle Strapazen.
|
(c) Michael Schlebach - Alle Rechte vorbehalten