Subway Zion


The Subway Titel

Der Zion Nationalpark hat noch viel mehr zu bieten als die bekannten Wanderungen im Zion Canyon. Ein weiteres Highlight ist für mich die im Nordwesten des Parks liegende "Subway", ein Felstunnel in Form eines U-Bahn Schachts.

Für die Wanderung wird ein Permit benötigt, welches es in zwei verschiedenen Varianten gibt. Einmal in Form einer Internet-Lotterie und die üblichen Walk-In Permits. Mit letzteren habe ich bisher sehr gute Erfahrungen gemacht. Man bleibt bezüglich Wetter sehr flexibel, und die Chancen ein Permit vor Ort zu bekommen stehen nicht schlecht - solange man nicht an einem Wochenende dort ist. Weitere Informationen und Reservierungsmöglichkeiten gibt bei den Links am Ende der Seite. Bitte beachtet auch, dass eine Reservierung über Internet einige Monate vorher vorgenommen werden muss.

Es gibt zwei verschiedene Möglichkeiten die Subway zu erreichen. Einmal "from the top" via Wildcat Canyon Trailhead und "from the bottom" via Left Fork Trailhead. Erstere Variante erfordert auf jeden Fall eine besondere Ausrüstung und eine sehr gute Kondition. Denn man geht die komplette Strecke vom Wildcat Canyon bis zum Left Fork Trailhead und braucht auch einige Schwimmeinlagen. Deswegen wird die zweite, knapp 5 Meilen lange Variante (Left Fork Trailhead - Subway - Left Fork Trailhead) meistens bevorzugt.


Anfahrt und Zubehör:Blick ins Tal Richtung Subway (46kb)

Man verlässt den Zion Nationalpark am Westausgang (Springdale) und fährt einige Meilen bis zum kleinen Ort Virgin. Dort ist direkt am Ortseingang auf der rechten Seite die "Kolob Road" ausgeschildert. Kurz vor dem Ortseingang befindet sich übrigens linkerhand ein recht moderner RV-Park. Nachdem man die Wohngegend passiert hat kommt auch bald das Schild des Zion Nationalparks und die markante "rote" Straße. Nach etwas mehr als 7 Meilen erreicht man den Parkplatz des "Left Fork Trailhead".

Für die 4,5 Meilen roundtrip Wanderung benötigt man eine Menge Wasser, Obst, ein paar Müsliriegel und natürlich gute Wanderschuhe/Trekkingsandalen. Von Vorteil sind auf jeden Fall auch noch Wanderstöcke und eventuell Neoprensocken. Letztere habe ich mir in Springdale für $5 gebraucht gekauft. Die Fotoausrüstung sollte auf jeden Fall wasserfest verpackt werden. Dafür gibt's schon sehr günstig die dünnen Seesäcke. Zum besseren Schutz vor Blessuren sollte eine Zip-Off-Hose nicht fehlen. Außerdem ist es ratsam, eine dünne Jacke gegen Unterkühlung mitzunehmen, da es besonders an der Subway sehr windig sein kann.


Eindrücke meiner Wanderung zur Subway:gemütliche Badestelle (28kb)

Ich machte mich schon fast wieder zu spät auf den Weg und verließ erst um 8:30 Uhr den Campground in Springdale. Nach gut 35 Minuten erreichte ich den Parkplatz, und es standen schon einige Autos dort. Nach einem zweiten Frühstück (Banane, Müsliriegel und Wasser) machte ich mich dann auf den anstrengenden Weg.

Die ersten Minuten waren noch recht einfach da der Weg auf der Hochebene verlief. Nachdem ich den ausgetrockneten Grapevine Wash durchquert hatte, gelangte ich an die Abbruchkante der Lava Cliffs - ein atemberaubender Ausblick in das weite Tal. Da musste ich also runter. Mit Wanderstöcken und festen Schuhen war es zwar eine rutschige Angelegenheit, aber durchaus machbar. Es ging halt in kurzer Zeit auf losem Geröll steil bergab. Im Tal angekommen tauschte ich die Wanderschuhe gegen Neoprensocken und Trekkingsandalen aus. So kämpfte ich mich mit Hilfe der Wanderstöcke dann flussaufwärts, was oft nicht sehr einfach war. Ein Weg war zwar immer zu erkennen - aber oft ging es einfach nicht weiter und die Flussseite musste gewechselt werden. Die Stöcke kamen mir dabei sehr zu Gute, denn ohne sie hätte ich mich bestimmt öfter mal lang hingelegt. Auf jeden Fall war der Weg sehr abwechslungsreich: kletternd, bückend, springend ließ ich diverse Hindernisse (Sträucher, Bäume, Felsen) hinter mir - natürlich nicht ohne einige Blessuren davon zu tragen. Allerdings war dies in dem Moment auch nicht schlimm - ich hatte ein Ziel. Irgendwo sollten auch Dinosaurierspuren im Felsen zu sehen sein, aber irgendwie war ich zu sehr mit Ästen, Steinen und dem Virgin River beschäftigtKaskaden des Virgin Rivers (39kb) *g*. Nach einigen Stunden erreichte ich dann die wunderschönen Kaskaden, wo ich das erste mal meine Kamera aus dem wasserfesten Seesack auspackte. Leider lag ein Teil davon schon im Schatten, aber mit der Kamera wollte ich diesen glitschigen Part nicht überqueren. Kurz darauf war auf der rechten Seite ein Felsen zu sehen, der die geschwungene Form der Subway schon erahnen ließ. Es ging noch einige hundert Meter weiter, dann lag der Eingang der Subway vor mir. Klar war ich froh, es geschafft zu haben, aber irgendwie hatte ich mir die Subway auch viel größer vorgestellt. Ich ließ den Rucksack zurück und stapfte mit Wanderstock in der linken Hand und Stativ in der rechten Hand hinein in die Subway. Hier pfiff der Wind richtig durch, und besonders, wenn man durchgeschwitzt ist, sollte man spätestens hier eine Jacke überziehen. Nach gut 15 Minuten machte ich mich wieder auf den Rückweg. Diesmal ging alles viel schneller. Einerseits weil ich mich an viele Stellen erinnerte, andererseits weil ich vor Sonnenuntergang wieder beim Parkplatz sein wollte. Nach gut 2,5 Stunden erreichte ich erneut die Stelle, wo ich wieder den Schuhtausch vornahm und noch mal eine halbe Stunde den steilen Hang hochkletterte. Hier waren die Wanderstöcke ihren Preis allemal wert. Es war auch nicht ganz einfach, wirklich den richtigen "Weg" nach oben zu nehmen - ich versuchte einfach den Fußspuren zu folgen, was aber nicht immer ganz einfach war.Subway (30kb)

Das letzte Bild hat einen Rollover-Effekt!


 Unterkünfte:
Hotelempfehlung Pioneer Lodge Springdale
Hotelempfehlung Best Western Zion Park Inn
 Ausführlichere Infos hier.

Fazit:

Wer körperlich einigermaßen fit ist, keine Angst vor nassen Füßen und Schrammen und blauen Flecken hat, für den ist die Subway auf jeden Fall eine Tageswanderung wert. Allerdings sollte weder die Strecke, noch die sonstigen Umstände (Wetter, körperliche Fitness etc.) unterschätzt werden. Umkehren ist keine Schande - ich habe es 2003 auch gemacht. Aber im zweiten Versuch hat es ja dann geklappt, auch wenn ich am Ende aufgrund des schweren Rucksacks (Stativ, Kamera, Wasser) recht groggy war.




(c) Michael Schlebach - Alle Rechte vorbehalten

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