Sehenswerte Alternativstrecke ins Death Valley
Die Grapevine Mountains aus der Ferne |
Auffahrt Richtung Red Pass |
Die Titus Canyon Road ist nicht nur eine Alternativstrecke ins Death Valley, sondern vor allem auch eine der beliebtesten Off-Road Strecken des Südwestens. Benannt nach dem Goldsucher Morris Titus bietet der Titus Canyon neben der interessanten Strecke vor allem eine wunderschöne Landschaft. Vom Red Pass beginnt eine abenteuerliche Abfahrt in den Titus Canyon bevor dieser einen urplötzlich ins Death Valley "spuckt". Nach Regenfällen kann man im Frühling sogar die herrliche Blütezeit dieser Gegend erleben.
Allgemeine Hinweise:
Eine alte Goldmine |
Leadfield Ghost Town |
Bevor man sich auf den Weg in den Titus Canyon macht sollte man sich in Beatty oder einer Ranger Station (z.B. Furnace Creek) sowohl nach dem Straßenzustand als auch nach der Wettervorhersage erkundigen. Denn ein plötzliches Gewitter mit Platzregen kann in diesem Teil des Death Valley sehr gefährlich werden. Des Weiteren sollte der Tank aufgefüllt und sichergestellt werden, dass ein Reserverad vorhanden ist. Am besten tankt man in Beatty, da dort die Benzinpreise erheblich preiswerter sind als im Death Valley. Ganz wichtig ist, genügend Wasser mit zu führen. Wir nehmen im PKW immer genügend Wasser für mehrere Tage mit. Sicher ist sicher!
Beginn des Titus Canyon |
|
Natur pur! |
Pause |
Ab geht es... |
in den Lower Canyon |
... und das sollte erst der Anfang sein! |
Anfahrt:
Von Las Vegas kommend folgt man dem Highway 95 für ca. 115 Meilen bis Beatty. Dort sollte man spätestens noch einmal auftanken und sich mit genügend Wasser und einigen Lebensmitteln eindecken. In Beatty folgt man der Mainstreet und biegt links (Richtung Westen) auf den Highway 374 ab, der direkt ins Death Valley führt. Diesem folgt man allerdings nur für 6 Meilen, wo dann die etwas unscheinbare aber gekennzeichnete "Titus Canyon Road" rechterhand nach Norden abzweigt. Achtung: dies ist eine 26 Meilen lange One-Way Road; wer also einmal dort fährt kann nicht mehr wenden.
Wer als Gast im Death Valley in der Furnace Creek Ranch bzw. in Stovepipe Wells nächtigt, für den ist die Titus Canyon Road ein toller Ausflug. Vom Death Valley kommend muss man zwangsweise den Highway 374 über den Daylight Pass nach Osten Richtung Beatty fahren und fast am Ende des Highways linkerhand auf die Titus Canyon Road abbiegen. Für die komplette, landschaftlich extrem sehenswerte Rundtour benötigt man etwas mehr als einen halben Tag.
Blick von einer Anhöhe |
|
Die "Narrows" |
...waren ziemlich eng |
Das absolute Highlight |
Die Tour:
Nachdem man den Highway 374 verlassen und das Hinweisschild "4WD - High Clearance" passiert hat schlängelt sich die Straße zuerst recht trist und sehr einsam Richtung Grapevine Mountains. Der Straßenbelag ist eine steinige Dirtroad, manchmal mit lästigen Spurrillen. Nach knapp 12 Meilen hat man dann die Ausläufer der Grapevine Mountains erreicht. Von nun an windet sich die Straße in schlechtem Zustand stetig bergauf und wird immer steiler und enger bis man den höchsten Punkt des Red Pass erreicht hat. Ich weiß noch, dass wir ziemlich langsam und hoch konzentriert die Straße hinauf geschaukelt sind. Zum Fotografieren blieb kaum Zeit, da uns von hinten ein ungeduldiger Jeep-Fahrer ziemlich gedrängelt hat. Platz zum Ausweichen hatten wir leider überhaupt nicht. Am höchsten Punkt des Red Pass gibt es einen kleinen pull-off, von wo man eine herrliche Aussicht in die Ausläufer des Titus Canyon genießt. Wer Lust hat kann von hier auf den Thimble Peak wandern.
Absolute Einsamkeit im Titus Canyon |
weiter ging es Richtung Death Valley |
Die Temperaturen stiegen immer mehr an. |
Ab nun geht es stetig und recht steil bergab. Die steinigen Passagen der Straße werden häufiger, die Straße selbst wieder enger und man kommt nur recht langsam voran. Selbst in einem niedrigen Gang stand ich noch recht häufig auf der Bremse, sehr zum Ärger des Jeep Fahrers, der auf dem Pass eine längere Pause eingelegt hatte als wir. Landschaftlich bleibt es die ganze Zeit sehr reizvoll - auch wenn der Fahrer dies nicht immer genießen kann. In dem steilsten Stück der Strecke kann man schon aus einiger Entfernung die Ghosttown Leadfield erkennen. Hier sollte man sich auch unbedingt eine kleine Pause gönnen. Von Leadfield und den ergiebigen Goldgräberzeiten rund um 1926 ist leider nicht mehr viel übrig geblieben. Eine Ruinen, Holzhütten und ein Hinweisschild erinnern an den einstigen Goldboom.
Von hier ist es nicht mehr weit bis zum Beginn des Titus Canyon. Die Straßenverhältnisse (eine normale gravel road) lassen mittlerweile auch eine entspanntere Haltung zu, und so kann man die immer enger und höher werdenden Felswände genießen. Nur Parken sollte man nach Möglichkeit nicht zu weit abseits der Fahrspur, da man sich ansonsten in den tieferen Stellen festfahren könnte. Teilweise hat man das Gefühl, als ob die Felswände das Flussbett, in dem man fährt, immer mehr zusammendrücken. Sehr kurvenreich windet sich das Flussbett bzw. die Straße durch den immer schmaler und tiefer werdenden Canyon. So bleibt es nicht aus, dass man wirklich nach jeder Kurve stoppt und der Fotoapparat zu Glühen beginnt. Die Sonnenstrahlen erreichen an einigen Stellen des tiefen Canyons kaum noch den Boden. Dadurch entstehen einerseits unangenehme Schatten, andererseits auch eine mystische Stimmung. Denn das einzige, was man hier hört, ist das Echo der eigenen Stimme und das Knirschen der Steine beim Fahren.
Urplötzlich war alles vorbei |
Blick zurück auf den Titus Canyon |
Im Lower Titus Canyon werden die Abstände der Felswände immer geringer, so dass gerade noch das Auto durch passt. Ebenfalls sollte man hier auf Wanderer achten, die den Canyon zu Fuß erkunden. Ganz plötzlich hat dann allerdings alles ein Ende. Der Titus Canyon "spuckt" einen regelrecht in die trockene Wüste des Death Valley. Das letzte, was man beim Blick zurück auf den Canyon sieht, ist ein Toilettenhäuschen, eine Schranke und das "do not enter" Schild.
Übersichtskarte |
Fazit:
Der Titus Canyon ist absolut sehenswert, sowohl zu Fuß als auch per PKW. Teilweise ist die Fahrt zwischen den Grapevine Mountains bis hin nach Leadfield recht anstrengend. Aber der Fahrer ist ja auch nicht zum Vergnügen in dieser Gegend. Wir gaben dieser Strecke den Spitznamen: Boneshaker - denn so fühlten wir uns teilweise! Landschaftlich hat die Tour alles zu bieten: Einöde, farbenprächtige Gebirgszüge, Reste einer alten Goldgräberstadt und jede Menge Natur. Übernachtungsmöglichkeiten gibt es sowohl in Beatty als auch im Death Valley (Furnace Creek und Stovepipe Wells). Campingfreunde kommen hier ebenfalls auf Ihre Kosten - tut Euch nur nicht die großen Campingplätze an. Toll sind der Wildrose Campground und der Emigrant Campground.
|
(c) Michael Schlebach - Alle Rechte vorbehalten