Achtung: extreme Flashflood Gefahr - bitte vorher die Wetterlage klären!
Unweit des Goblin Valley befindet sich ein weiteres Highlight, welches noch nicht so bekannt ist. Bei dem Little Wild Horse Canyon handelt es sich aus meiner Sicht um einen der schönsten Slotcanyons, die ich bisher gesehen habe. Jeder denkt bei dem Wort Slotcanyon automatisch an den Antelope Canyon nahe Page. Doch weit gefehlt. Nicht nur die Farben sind komplett unterschiedlich, sondern die ganze Umgebung des Little Wild Horse gefällt mir wesentlich besser. Man trifft dort zwar in der Regel einige Leute, aber man kann auf jeden Fall die Ruhe und Einsamkeit dieses Slotcanyons genießen.
Die Anfahrt ist die gleiche wie zum Goblin Valley. Kurz vor dem Goblin Valley führt eine weitere Dirt Road 5,3 Meilen direkt bis zum Parkplatz des Trailheads. Der Weg ist bei trockenem Wetter mit jedem PKW und Wohnmobil machbar - auch wenn es ab und an mal ziemlich sandig wird. Allerdings warne ich ausdrücklich davor, diese Strecke bei nassem Wetter zu fahren. Dies würde ganz sicher zur Rutschpartie werden. Wer sich für diesen lohnenswerten Ausflug entschließt, sollte sich also auf jedem Fall nach dem Wetter erkundigen.
Eine besondere Ausrüstung ist für die Wanderung nicht notwendig. Was aber auf jeden Fall nicht vergessen werden darf sind viel Wasser, Sonnenschutz (Hut und Creme) und der Fotoapparat. Geocacher sollten ein GPS dabei haben!
Am Parkplatz befindet sich eine Informationstafel, wo auch sehr gute Topo-Karten ausliegen. Nachdem man dem ausgetrockneten Fluss ungefähr für eine viertel Meile gefolgt ist, versperrt ein riesiger Felsen das Weiterkommen. Aber es gibt eine einfache Möglichkeit, dieses Hindernis gut zu umgehen: linkerhand sieht man in der Felswand einen schmalen Absatz auf den man hoch steigt. Nachdem man diese kleine "Hürde" überwunden hat und nach der weiten Linkskurve wieder in das Flussbett abgestiegen ist, erreicht man den Punkt, wo LWC und Bell Canyon aufeinander treffen. Rechts ab geht's dann in den LWC. Wer wenig Zeit hat nimmt sich 2 Stunden Zeit und geht ein Stück in den Little Wild Horse Canyon hinein. Die "Narrows" sind schon ziemlich am Anfang. Die komplette Wanderung ist ein 9,4 Meilen langer Roundtrip und führt neben dem Little Wild Horse Canyon auch noch durch den Bell Canyon. Wer sich für diese Tageswanderung entschließt, benötigt ungefähr 5-6 Stunden. Allerdings rate ich von der kompletten Wanderung ab, da für mich der Little Wild Horse Canyon mit Abstand der schönere ist. Die komplette Wanderung führt später auf einem alten Jeeptrail entlang und ist lange nicht so abwechslungsreich wie der Beginn des Little Wild Horse. Man ist ständig der knallenden Sonne ausgesetzt. Deswegen rate ich, lieber ein Stück in den Little Wild Horse Canyon hineingehen, bis man die ganz engen Passagen hinter sich hat und dann einfach wieder den gleichen Weg zurück gehen. Es ist schon sehr beeindruckend, wenn die Felswände immer höher und schmaler werden. Teilweise kommt man sich fast vor, als würde man eher eine Höhle erforschen. Besonders interessant sind die verschiedenen Gesteinsformen und die großen "Löcher" in den Felsen. Ein Fotomotiv, was man nicht auslassen sollte. Der Canyon wird teilweise so eng, dass man sich zwangsweise recht dünn machen muss. Aber keine Angst - verlaufen kann man sich nicht *g*, und am besten nicht zu große Rucksäcke mitnehmen. Immer wieder schön sind auch die sehr farbintensiven Bäume und Sträucher. Fotofreunde kommen auf dieser Wanderung wirklich auf Ihre Kosten. Das meiste Licht gelangt logischerweise zur Mittagszeit in den Canyon, trotzdem ist ein Stativ immer empfehlenswert da es in den engen Passagen schon recht dunkel ist. Ich habe leider auf das Stativ verzichtet und hatte schon meine Probleme, die Fotos richtig zu belichten. Denn gerade wenn Licht und Schatten in den Narrows aufeinander treffen ist es sehr schwer ein gutes Foto zu machen.
Abrunden kann man den Tag dann mit einem Sonnenuntergang im Goblin Valley - dort gibt's auch eine Möglichkeit zu campen. Der Campingplatz liegt sehr idyllisch, so dass sich auch das frühe Aufstehen für einen Sonnenaufgang lohnen würde.
Ich habe bisher immer den Campground in Hanksville bevorzugt - nette Leute, saubere sanitäre Anlagen und mit $13 auch sehr preiswert. Die Küche des Restaurants ist übrigens ein Geheimtipp!
Für alle GPS-Freunde und Geocacher: im Little Wild Horse Canyon befindet sich ein Geocache. Zu finden ist er nach der Narrowspassage wenn sich der Canyon wieder weitet. Schaut auf der linken Seite nach einem kleinen Doublearch. Dort findet Ihr eine kleine Tupperdose.... GPS Koordinaten gibt's per Email.
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